Katharina wurde mit fast 92% zur Spitzenkandidatin gewählt, Gegenkandidat Felix Meier erhielt 4 Stimmen. Er kandidierte aus Prinzip, denn Wahlkampf ohne Gegenkandidaten sei langweilig. Er ist erst seit kurzem in der Partei und möchte gern erster grüner Kanzler werden.
Die mit Zwillingen hochschwangere Katharina war bei ihrer Bewerbungsrede etwas kurzatmig und nicht sicher, ob ihre Stimme durchhalten würde. Das klappte aber gut, und sie freute sich, dass sie ihre Kugel noch einmal zu den grünen Mitgliedern schieben konnte. Damit spielte sie auf eine Bemerkung eines Redakteurs an, der meinte, sie werde ja bald „ne ruhige Kugel schieben“. Daraus wird natürlich gar nichts und Katharina empfahl dem Redakteur, sich mal einen Tag lang einen 15 kg Kürbis vor den Bauch zu schnallen, dann könnten sie sich gern noch einmal unterhalten. „Wenn so eine Kugel erst einmal richtig ins Rollen kommt, ist sie nicht mehr zu bremsen!“
Sie beklagte, dass Deutschland einen Vertrauensverlust vieler Bürger*innen erlebe in die Politik. Amazon und Co. würden weniger Steuern als jede Pommes-Bude bezahlen. Die Grünen müssten die Herausforderung eines Wertewahlkampfes annehmen. Die freie Gesellschaft müsse verteidigt werden, indem man leidenschaftlich für sie eintrete. Sie freute sich, dass der Migrantenanteil in öffentlichen Bücherhallen auf 40% gestiegen sei. Für viele sei es der einzige Ort, wo sie Ruhe fänden. Auch dass Planten un Blomen erweitert würde, sei ein großer Erfolge. Topdown-Regieren sei gestern, heute sei die Bürgergesellschaft angesagt. Die Politik des Gehörtwerdens sei angekommen.
Die Präambel wurde von allen Kreisverbänden angenommen und kann jetzt in unser Wandsbeker Wahlprogramm übernommen werden.
Stefanie von Berg, bisherige schul- und religionspolitische Sprecherin, hatte ihr Mandat aufgrund der doppelten Belastung, die Führungsposition im Beruf und Mandat mit sich bringen, zurückgegeben und wurde von allen anwesenden Grünen mit Standing Ovations verabschiedet. Martin Bill und Anjes Tjarks hoben hervor, dass Steffi mit der Primarschule, der guten Inklusion und dem guten Ganztag drei wichtige Volksinitiativen begleitet habe. Sie habe mit der Einführung von Gebärdensprache als Wahlpflichtfach an Hamburger Schulen und mit der Reform der Lehrerbildung wichtige Punkte gemacht, um Hamburgs Schulen zukunftsfest zu machen. Ihr Nachfolger, Dominik Lorenzen, ist Unternehmer (u.a. Stückgut, der Unverpacktladen) und wird für die Grünen deswegen in Zukunft die Bereiche Wirtschaft und Hafen betreuen und sich mittelfristig auch im Haushaltsbereich engagieren.
Die CDU hat ihre ablehnende Haltung zu der von Steffi angestoßenen Debatte um das Thema Vollzeit-Parlament aufgegeben und will jetzt ergebnisoffen in einer Enquete-Kommission über die Weiterentwicklung des Parlamentarismus in Hamburg diskutieren. „Das wollen wir auch“, schreibt Anjes in seiner letzten Rundmail, „aber da das Brett ziemlich dick ist, das wir dazu bohren müssen, ist das wohl leider erst ein Thema für die nächste Legislaturperiode.“
Katharina Fegebank hat sich inzwischen in den Mutterschutz verabschiedet und wird im Frühjahr zurückkommen.
Eine persönliche Einschätzung der LMV aus Sicht unseres Neumitgliedes Alice Buxton gibt es hier.