Jeder hat vermutlich ein Bild vom Moor im Kopf: Nebelschwaden, dunkle Gewässer, unheimliche Wege oder sogar Moorleichen. Heute sind Moore für uns nicht mehr gefährlich – und sind ohnehin viel mehr als diese Vorstellungen. Vom Nieder- zum Hochmoor gibt es unterschiedlichste Ausprägungen und Lebensräume für eine Fülle seltener Pflanzen und Tiere, auch in Hamburg.
Moore entstehen durch einen konstanten Wasserüberschuss in der Landschaft. Unter diesen sauerstofffreien Bedingungen werden Pflanzen nicht vollständig abgebaut, und es bildet sich Torf. Die kontinuierlich und sehr langsam nach oben wachsende Torfschicht ist das Geheimnis der Moore und macht sie zu einem speziellen und faszinierenden Ökosystem. Circa 3,1 % der Gesamtfläche Hamburgs ist von Moorböden bedeckt. Entwässerung, Landwirtschaft, Siedlungsentwicklung und nicht zuletzt der industrielle Torfabbau haben die meisten Hamburger Moore zerstört. Aber es gibt noch welche! Fast überall in der Stadt können größere und kleinere Moorflächen entdeckt werden.
Kurzzeitig rückte der durch die Bundeswehr verursachte Moorbrand im Emsland die immense Bedeutung des Moorschutzes in Bezug auf den Klimaschutz in die Presse. Tatsächlich leisten intakte Moore für uns wichtige Dienste: Sie schützen nicht nur das Klima, sondern reinigen und speichern auch Wasser. Der Wasserüberschuss unserer Moore muss, allein für das Erreichen der Klimaschutzziele, oberstes Gebot sein, denn Moore binden auf gleicher Fläche bis zu sechsmal mehr CO2 als ein Wald. Die NABU-Aktiven setzen sich seit Jahrzehnten für den Schutz der Hamburger Moore ein und arbeiten dabei eng mit anderen Naturschutzverbänden sowie den zuständigen Behörden zusammen. Im Fokus der Arbeit steht der praktische Moorschutz in den Betreuungsgebieten. Mit der Moor-Aktionswoche soll nun auch in der Öffentlichkeit Verständnis und Begeisterung für diesen außerordentlichen Lebensraum geweckt werden. Die Vielzahl an Veranstaltungen in der Aktionswoche versprechen schöne Erlebnisse und viel Wissenswertes rund ums Moor.
Anlässlich des Welttags der Feuchtgebiete am 2. Februar bietet der NABU eine ganze Woche lang ein buntes Programm aus Führungen, Aktionstagen, Kinderangeboten sowie Vortrags- und Fachveranstaltungen an – alles zum Thema Moor und Moorschutz.
Am Mittwoch, den 6.2., 19-20.30 Uhr startet z.B. ein Bildervortrag: Die Moore der Walddörfer
Kreuzotter und Kranichbeere – Fauna und Flora unserer Moore. Im Wittmoor und im Duvenstedter Brook gibt es noch naturnahe Moorflächen. Der Bildervortrag stellt die typischen und seltenen Moorbewohner vor und erläutert Entstehung, Gefährdung und Schutz unserer Moore.
Referent: Jens-Peter Stödter (NABU Hamburg)
Ort: BrookHus, Duvenstedter Triftweg 140
Ein Überblick über alle Veranstaltungen findet sich hier – sie sind in der Regel kostenlos. Über eine Spende für die Moorschutz-Aktivitäten freut sich der NABU Hamburg.