Einweggeschirr vor allem aus Plastik ist für das Essen und Trinken unterwegs in den meisten Fällen die erste Wahl obwohl es ökologisch unsinnig und zudem unwirtschaftlich ist. Die Fraktionen von GRÜNEN und SPD in Wandsbek wollen jetzt prüfen lassen, mit welchen geeigneten Mitteln der Anteil von Einwegmüll auf größeren Veranstaltungen im Bezirk Wandsbek reduziert werden kann. Anschließend soll in enger Zusammenarbeit mit den Veranstalter*innen ein Pilotprojekt gestartet werden.
Dennis Paustian-Döscher, stellv. Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Fraktion Wandsbek: „Auf den meisten Veranstaltungen –auch im Bezirk Wandsbek – ist der Anteil an Einwegverpackungen (Trinkflaschen, Teller, Besteck, Becher) viel zu hoch. Wir wollen in enger Abstimmung mit den Betreiber*innen prüfen lassen, welcher Weihnachts- oder Wintermarkt im Bezirk am besten als Pilotprojekt zur Vermeidung von Einwegmüll geeignet ist. Vorstellbar ist z.B. gemeinsames Mehrweg-Geschirr, das vor Ort abgewaschen wird und danach wieder benutzt werden kann. Auf dem Weihnachtsmarkt in der Osterstraße werden gerade erste Erfahrungen in Sachen Nachhaltigkeit gesammelt. In Wandsbek wollen wir das Pilotprojekt mit 7.000 Euro aus dem Förderfonds der Bezirksversammlung unterstützen, um so mehr Akzeptanz zu erzielen.“
Tom Hinzmann, Mitglied der SPD-Fraktion Wandsbek: „Durch Einwegmüll auf Veranstaltungen werden große Müllmengen produziert, seit 1994 hat sich beispielsweise der Verbrauch an Einwegtellern verdreifacht. Dieser Müll kann durch den Gebrauch von Mehrweggeschirr z.B. auf dem Weihnachtsmarkt vermieden werden. Deswegen soll jetzt geprüft werden, wie der Müll auf Veranstaltungen hier in Wandsbek reduziert werden kann. Die gefundene Lösung wollen wir anschließend auf einer Veranstaltung testen lassen. “
Hintergrund:
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat die Müllentwicklung in Deutschland zwischen 1994 und 2017 untersuchen lassen. In diesem Zeitraum stiegen die Abfallmengen um 38 Prozent, bei Einwegbesteck um 114 Prozent und bei Einwegtellern hat sich der Verbrauch mit 173 Prozent fast verdreifacht. Jedes Jahr werden im gesamten Bundesgebiet so 350.000 Tonnen Einwegmüll produziert.
Die Behörde für Umwelt und Energie hat mit dem „Kehrwieder“ Mehrwegpfandbecher bereits eine hamburgweite erfolgreiche Aktion zur Vermeidung von Coffee to go-Bechern gestartet (https://www.hamburg.de/kehrwieder)
Den entsprechenden Antrag hat die GRÜNE Fraktion zur heutigen Bezirksversammlung zur Debatte angemeldet