Magistralen-Bebauung an der Bramfelder Chaussee Ecke Fabriciusstraße
An der Bramfelder Chaussee zwischen Fabriciusstraße und Unnenland soll neues Planrecht für den Bau von mehr als 200 neuen Wohnungen geschaffen werden. Dies hat der Planungsausschuss der Bezirksversammlung Wandsbek auf seiner letzten Sitzung am 16. März 2021 beschlossen und ein entsprechendes Bebauungsplanverfahren eingeleitet.
Den Anstoß für diese Entwicklung gaben drei Grundstückseigentümer eines Teils der Fläche im Plangebiet in Bramfeld. Die Genossenschaft Wohnungsverein von 1902, das Werkswohnungsunternehmen der Hamburger Hochbahn HSG und das Familienunternehmen R4 Grundvermögensgesellschaft mbH haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, ihren nicht mehr zeitgemäßen Wohnungsbestand zu erneuern und weiterzuentwickeln. Dies soll einhergehen mit der Schaffung von neuem bezahlbarem Wohnraum von hoher Qualität und mit hohen ökologischen Standards. Die diversen umliegenden Grundstückseigentümer im Plangebiet sollen mithilfe des neuen Angebot-Planrechts einen Anreiz erhalten, künftig auch ihre Flächen entsprechend umzugestalten.
Jan-Hendrik Blumenthal, Fachsprecher für Stadtplanung der GRÜNEN Fraktion Wandsbek: „Der Bebauungsplan Fabriciusstraße/ Bramfelder Chaussee/ Unnenland stellt einen weiteren wichtigen Baustein der bezirklichen Magistralenentwicklung dar. Mit dem Vorhaben können wir dringend benötigten Wohnungsbau ohne zusätzliche Flächenversiegelung generieren und gleichzeitig die städtebauliche Situation insbesondere im Süden des Plangebietes auf einen zeitgemäßen Stand bringen. Die Innenhöfe werden durch eine Blockrandbebauung vom Straßenlärm abgeschirmt. Dadurch erhalten sie eine deutlich höhere Aufenthaltsqualität. Wir sehen hier eine große Chance, dass mit dem „Wohnungsverein Hamburg von 1902 eG“ und der städtischen Hanseatischen Siedlungs-Gesellschaft mbH (HSG) zwei sozial ausgerichtete Bestandshalter die Planungen auch in ökologischer Hinsicht in unserem Sinn umsetzen wollen.“
Xavier Wasner, Fachsprecher Stadtplanung der Wandsbeker SPD-Fraktion: „Wir begrüßen es sehr, dass diese drei Vorhabenträger ihre Interessen gebündelt und eine derartige Initiative ergriffen haben. Eine solche städtebauliche Entwicklung entspricht genau unseren Vorstellungen und wird daher gerne unterstützt. Wir brauchen gerade an den Magistralen und in diesen Lagen eine effizientere Nutzung der Flächen und zeitgemäße Bebauung. Es wird ein hoher Anteil an neuen preisreduzierten oder öffentlich gefördert Wohnungen entstehen. Damit wird wieder ein wichtiger Beitrag für mehr und dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum geleistet. Wir freuen uns, dass diese bisher untergenutzten und ungeordneten zentrumsnahen Flächen einer zukunftsweisenden Bebauung zugeführt werden und ein neues attraktives Quartier am südlichsten Zipfel von Bramfeld entsteht.“
In ihrem Koalitionsvertrag haben SPD und Grüne vereinbart, dass an den Magistralen die Potenziale für die Stadtentwicklung von Wandsbek konsequent ausgeschöpft werden sollen. Neben dem Moosrosenquartier und den Planungen am Bramfelder Drift ist dies das nächste derartige Projekt an der Bramfelder Chaussee. Das größtenteils an den Magistralen diffus wirkende städtebauliche Erscheinungsbild lässt sich dadurch erheblich verbessern, dass die prägenden Zeilenbauten der 50er und 60er Jahre hin zu einer Blockrandbebauung entwickelt werden. Durch diese Form der Bebauung sind die dahinter liegenden Bereiche z.B. vom Straßenlärm abgeschirmt und werden so attraktiver.
Durch die Entwicklung der Magistralen kann auch an Straßen, die bisher für den Wohnungsbau nicht optimal waren, Wohnraum entstehen (z.B. durch besseren Schallschutz). Diese städtebauliche Entwicklung will die Rot-Grüne Koalition im Rahmen des sogenannten Magistralenentwicklungskonzepts der Stadt, das eine dichtere Bebauung an Hauptverkehrsstraßen vorsieht, im Bezirk – auch durch ein eigenes Magistralengutachten für Wandsbek – weiter voranbringen.
Das Foto oben zeigt von links nach rechts: Jan-Hendrik Blumenthal (GRÜNE), Holger Fehrmann (Wohnungsverein Hamburg von 1902 eG) und Xavier Wasner (SPD)