Durch die Corona-Pandemie steigt der Internethandel und damit auch der Versand von Paketen. Der Anteil der Retouren wird sich in absehbarer Zeit auch nicht verringern. Trotzdem will die Otto Group ihr Retourenzentrum in Bramfeld schließen. Die Retouren sollen ab dem nächsten Herbst in Tschechien und Polen bearbeitet werden, weil dort die Löhne niedriger sind. 840 Arbeitsplätze, vor allem für Frauen in Teilzeit, sind gefährdet. Darüber hinaus ist es auch nicht nachhaltig die Retouren durch halb Europa zu schicken.
Heinrich Sackritz, Regionalsprecher für Bramfeld der GRÜNEN Fraktion in Wandsbek: „In einem Interview mit dem Handelsblatt im Mai diesen Jahres erklärte Konzernchef Alexander Birken, dass ‚die Otto Group nach diesem Jahr ein anderes Unternehmen sein wird‘. Wenn die Verlagerung des Retouren-Zentrums ein Vorgeschmack auf die Zukunft ist, ist das kein gutes Zeichen. Die GRÜNE Fraktion in Wandsbek lehnt die Standortschließung der Hermes Fulfilment GmbH in Bramfeld ab und appelliert an das soziale und ökologische Image des Unternehmens in der Stadt, die Schließung des Retourenbetriebes in Bramfeld nochmal zu überdenken.“
Frank Schwerin, Fachsprecher Wirtschaft der Wandsbeker SPD-Fraktion: „Mit dem Anspruch an hanseatisches Unternehmertum hat das Verlegen des Retourenbetriebes nach Polen und Tschechien mit dem einhergehenden hiesigen Verlust von 840 Arbeitsplätzen durch die OttoGroup-Tochter gar nichts gemein. Es dient angesichts der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Otto- Group rein der Gewinnmaximierung zulasten der Arbeitnehmer. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass mit der Otto-Group Gespräche geführt werden und dabei an das soziale und nachhaltige Gewissen des Unternehmens appelliert wird, damit die Arbeitsplätze in Bramfeld erhalten bleiben.“
Ein ähnlich lautender Antrag wurde am 1. Oktober in der Bezirksversammlung Wandsbek verabschiedet mit der Bitte an den Bezirksamtsleiter, mit der Otto-Group Gespräche zu führen und dabei an das soziale und nachhaltige Gewissen des Unternehmens zu appellieren, damit die Arbeitsplätze in Bramfeld erhalten bleiben.