Vortrag: Nicaragua und die Situation von Geflüchteten in Hamburg

Wir laden zu einem Informations- und Diskussionsabend über die Situation von Geflüchteten in Hamburg und die Menschenrechtslage in Nicaragua ein. Gast ist Dr. Jens Jarke von der „Nicaragua Hilfe“, der über die aktuelle Lage in Nicaragua und die Situation nicaraguanischer Geflüchteter in Hamburg berichten wird. Andreas Kaiser vom „Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen“ wird diesen Bericht ergänzen im Hinblick auf Geflüchtete aus anderen Ländern. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen.

Wir freuen uns auf einen informativen Abend.

Hintergrund:

Nicaraguas autoritäre Regierung unter Staatschef Daniel Ortega und dessen Frau, Vizepräsidentin Rosario Murillo, begeht nach Erkenntnissen unabhängiger Experten Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Laut einer Gruppe von Fachleuten der Vereinten Nationen (UN) geht die Regierung seit der blutigen Niederschlagung der Proteste der Opposition 2018 bis heute mit gewalttätigen Mitteln gegen Kritikerinnen und Kritiker vor. Bei den Verbrechen gegen die Menschlichkeit handelt es sich unter anderem um Morde, willkürliche Inhaftierungen, Folterungen, Verschleppungen, Vergewaltigungen sowie Ausbürgerungen.

Die Regierung Nicaraguas unterhält auch enge Beziehungen zu Russland. Zusammen mit Belarus, Nordkorea, Eritrea, Mali, Syrien und Russland stimmte sie Ende Februar in der UN-Vollversammlung gegen eine Resolution, in der ein sofortiger russischer Truppenabzug aus der Ukraine gefordert wird.

Mit der Verhaftungswelle im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen von 2021 wurde die landesweite Repression nochmals verschärft. Dies führte dazu, dass immer mehr Menschen vor allem in andere mittelamerikanische Staaten geflohen sind. In den ersten 11 Monaten 2022 habe in Deutschland 143 Nicaraguanerinnen und Nicaraguaner Asyl beantragt – fast dreimal soviel wie im Vorjahr und auch mehr als in 2019, dem Jahr der ersten großen Fluchtwelle.