Woche gegen Rassismus auch im Bezirk Wandsbek

Rassismus ist eine Ideologie, die Menschen aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer vermeintlichen Kultur, Herkunft oder Religion abwertet. Wenn Menschen nicht nach ihren individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften oder danach, was sie persönlich tun, sondern als Teil einer vermeintlich homogenen Gruppe beurteilt und abgewertet werden, dann ist das Rassismus. Auf Initiative der rot-grünen Koalition soll sich der Bezirk Wandsbek künftig an der internationalen Woche gegen den Rassismus beteiligen.

Sami Khokhar, Mitglied der GRÜNEN Fraktion Wandsbek im Sozialausschuss: „Es gab in Hamburg viele rassistische und antisemitische Vorfälle sowie rechte Gewalt. Leider ist die Zahl in den letzten Jahren angestiegen. Nur ein Bruchteil rassistischer Übergriffe wurde überhaupt erfasst. Genauso gibt es eine Vielzahl von Betroffenen, die Vorfälle nicht melden oder nicht wissen, wo sie den Übergriff melden sollen. Das wollen wir ändern und das Thema Rassismus auch in Wandsbek näher in den Fokus rücken. Im nächsten Jahr findet die Woche gegen Rassismus vom 14. bis 27. März 2022 statt. In Wandsbek möchten wir dazu verschiedene Veranstaltungen initiieren und Schulen, Kitas, Vereine und Kultureinrichtungen mit in die Planung einbeziehen. Als Höhepunkt soll ein Baum der Toleranz an einen Ort im Bezirk gepflanzt werden. An der Veranstaltung sollen politische, kulturelle sowie religiöse Vertreter*innen teilnehmen. Um Infostände, eine Podiumsdiskussion, Informationsmaterial und vieles mehr zu finanzieren wollen wir 10.000 Euro aus dem Sondermittel-Fonds „Demokratie leben“ der Bezirksversammlung reservieren.“

Carsten Heeder, Mitglied der SPD-Fraktion Wandsbek: „Wir begrüßen es sehr, dass in Wandsbek im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus viele Aktionen stattfinden sollen, die mit Mitteln aus dem Programm „Demokratie Leben zu fördern“ finanziert werden. Neben einer bunten Vielfalt von Veranstaltungen soll versucht werden, die Polizei für Infostände an gut frequentierten Orten im Bezirk zu diesem Thema zu gewinnen. So können vielfältige Zeichen gegen Rassismus gesetzt werden und die Aufmerksamkeit von mehr Menschen darauf gerichtet werden, wie Rassismus in all seinen Formen begegnet werden kann und wohin Betroffene sich wenden können.“

Hintergrund:

Am 21. März 1960 fanden in Sharpeville in Südafrika verschiedene friedliche Protest-Aktionen gegen den Apartheid-Staat statt. Die Situation eskalierte jedoch durch das Eingreifen der Polizei, sodass 69 Menschen starben und viele verletzt wurden. Zum Gedenken an das Massaker von Sharpeville wurde der 21. März sechs Jahre später von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag zur Überwindung von rassistischer Diskriminierung ausgerufen. Seit Januar 2016 werden die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Deutschland von der Stiftung gegen Rassismus koordiniert. Die Stiftung hat diese Aufgabe vom Interkulturellen Rat e.V. übernommen, der seit 1995 die Aktivitäten rund um den 21. März in Deutschland initiierte. (https://stiftung-gegen-rassismus.de)