Wie viele kaputte Geräte liegen in Deiner Schublade? Eigentlich noch zu schade, um sie wegzuwerfen, aber so richtig funktionieren tut der Toaster, das Radio, das Zweit-Rad auch nicht mehr. In unserer Gesellschaft sind viele Geräte so designt, dass sie nach einer bestimmten Zeit kaputt gehen. Geplante Obsoleszenz nennt sich dieses Phänomen, das Konsument*innen zu immer mehr Konsum anregen soll.
Als Reaktion darauf entstanden Repair-Cafés, die Menschen aus der Rolle des Konsumierens, ins Selbst-Machen holen. In Reparier-Cafés gibt es Expert*innen, die Dich beim Reparieren beraten und unterstützen können, häufig auch eine Auswahl an Werkzeugen und den nötigen Platz. Wie der Name schon verrät, sind Repair-Cafés nicht nur Orte des Reparierens, sondern auch der Begegnung bei Kaffee und Kuchen, ein Ort zum Austauschen, Kennenlernen und Aktiv-Werden.
Auch in unserem Bezirk gibt es Orte für Kuchen und Reparatur: Das Repair-Café im Alstertal wird dieses Jahr zehn & erhält für das außerordentliche Engagement für ein nachhaltiges und soziales Zusammenleben den Alstertaler Bürgerpreis. Der Preis wird jährlich vom Regionalausschuss Alstertal verliehen und ist mit 400 Euro dotiert.
„Das Reparier-Café begegnet zwei Problemen unserer Gesellschaft auf eine ganz pragmatische Weise: Einerseits der Kultur des Wegwerfens-und-Neu-Kaufens als Alternative zum Reparieren und andererseits der Ohnmacht gegenüber der gefühlt kaum zu fassenden Komplexität unserer Welt und ihrer Probleme. Wer im Café mit anderen einen Kuchen isst und sein altes Radio repariert, der lernt Probleme anzugehen und kreative Lösungen zu finden. Solche Erfahrungen stärken Bürger*innen aus ihrer Rolle der Konsumierenden ins Handeln zu kommen und sich gegen unsere Wegwerf-Gesellschaft zu engagieren.“
Wolfgang Böhm
Regionalsprecher im Alstertal
Das Repair-Café sucht weiterhin nach neuen Räumlichkeiten. Hier könnt Ihr mehr dazu erfahren.