Gedenkstätte Höltigbaum neugestalten

Rechts grüner Hintergrund und Text "Gedenkstätte Höltigbaum neugestalten" links unscharfes Bild vin Park, in dem Menschen spazieren

Die Gedenkstätte Höltigbaum am Rande des früheren Schießplatzes dient der Erinnerung an die Opfer der NS-Militärjustiz. Sie soll jetzt nach dem Wunsch von rot-grün neugestaltet werden, damit sie den heutigen Ansprüchen an einen Gedenkort gerecht wird. Zusätzlich soll sie in den von der Bezirksversammlung beschlossenen „Wandsbeker Erinnerungsweg“ mit kommentierten Stelen eingebunden werden, der für den Höltigbaum ebenfalls eine Stele vorsieht. 

“Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin. Der Standortschießplatz im Höltigbaum war einer von zwei Orten in Hamburg, an dem Todesurteile der Militärgerichte in Hamburg während des zweiten Weltkrieges ausgeführt wurden. Im Höltigbaum wurden unter anderem viele Deserteure – Soldaten, die sich weigerten am Krieg teilzunehmen – ermordet. Diesen Gräueltaten wollen wir angemessen gedenken. Dafür soll die Sichtbarkeit des Gedenkort erhöht und der Platz in den Wandsbeker Erinnerungsweg integriert werden.”

Potrait von Katja Rosenbohm

Katja Rosenbohm

Mitglied der Grünen Fraktion

Hintergrund: 

In einem ersten Schritt soll (lt. Beschluss der BV vom 3. März 2022) die ungeordnete Bepflanzung des sog. Tafelplatzes beseitigt werden, um die Sichtbarkeit der Anlage herzustellen und einen freien Einblick vom Straßenraum zu ermöglichen. Zudem soll der Platz durch eine farbliche Bepflasterung hervorgehoben werden; dazu wäre ein roter Pflasterstein nach bisherigen Überlegungen am besten geeignet. Die von Randpflanzen befreite farbliche Pflasterung wird auch dazu beitragen, den Zugangsbereich zur historischen Sieker Landstraße mit ihrem Kopfsteinpflaster besonders zu betonen. 

Zugleich ermöglicht die Anordnung den ungehinderten Zugang zur beidseitig beschriebenen Stele, die dort ihren neuen Platz einnehmen wird. Die Platzierung der künftigen Stele des Wandsbeker Erinnerungsweges erfolgt dann im gegenüberliegenden Eckbereich des Pflasterplatzes und verstärkt so harmonisch die wünschenswerte Platzsituation. Die fünf bisher vor dem Tafelplatz verlegten Stolpersteine sollen in das neue Pflaster integriert werden. Die bisherige schwarze Informationstafel ist künftig entbehrlich und kann entfernt werden.  

Die weitere Ausgestaltung der künftigen gepflasterten Freifläche zwischen beiden Stelen bleibt einem künftigen Element vorbehalten. Denkbar ist eine weitere Stele mit der Nennung der nahezu für 160 Vollstreckungen namentlich nachgewiesenen Opfer. Deren Gestaltung – ggf. unter Beteiligung angrenzender Schulen – und Realisierung dann in einem zweiten Schritt folgen muss. 

Der Mittelbedarf für die Umsetzung des 1. Schrittes wird mit insgesamt 20.000 € eingeschätzt.