Blühflächen mit heimischen Wildpflanzen sind wichtige Lebensräume für Insekten. Allerdings reichen Blüten allein nicht aus, es werden auch Rückzugsorte für Fortpflanzung und Überwinterung benötigt. Dafür sollen geeignete Strukturen geschaffen werden: Sowohl durch eine entsprechende Aufwertung von bestehenden Blühflächen, als auch an neuen Standorten.
Insekten nehmen eine zentrale Position in unserem urbanen Ökosystem ein. Sie bestäuben einerseits die allermeisten Pflanzen, andererseits sind sie Nahrungsgrundlage für vielerlei Tierarten. Daher ist eine vielfältige Insekten Fauna unabdingbar. Um das Artensterben bei Insekten zu bremsen, wurden vor allem seit 2018 etliche Blühflächen in Wandsbek angelegt. Nichtsdestotrotz sind Insekten weiterhin von einem dramatischen Rückgang betroffen. Durch mehrjährige Säume, Gehölzpflanzungen, Totholz sowie offene Bodenbereiche lassen sich Rückzugsorte für Insekten schaffen. Weiterhin kann durch eine entsprechende Anpassung der Wiesenpflege die Insektenvielfalt gefördert werden – besonders wenn sie mit einem Monitoring des Insektenvorkommens einhergeht. Hierzu soll eine Kooperation mit Naturschutzverbänden, dem Hamburger Imkerverein und/oder der Deutschen Wildtier Stiftung angefragt werden. Zur Deckung der Kosten soll das Bezirksamt prüfen, ob die vorgeschlagenen Maßnahmen über den Naturcent finanziert werden können.
Dr. Ursula Martin, Mitglied der GRÜNEN Fraktion im Ausschuss für Klima, Umwelt, Verbraucherschutz: „Insekten brauchen nicht nur Blüten, sondern auch geeignete Strukturen als Unterschlupf, zur Eiablage und zum Überwintern von Eiern, Puppen und Imagines. Dazu gehört unter anderem der Erhalt von Vegetation, Halmen und Stängeln überwinternder, gebietsheimischer Pflanzen. Wir sollten deshalb tolerieren, dass es insbesondere im Winter auch mal “unordentlich” aussieht! Mit den geplanten Maßnahmen fördern wir die Insektenvielfalt und wollen gleichzeitig Anregungen geben für private Gartenbesitzer*innen.”
Rainer Schünemann, Fachsprecher für Klima und Umwelt der Wandsbeker SPD-Fraktion: „Leider sind gerade Insekten, die einen wesentlicher Teil unseres Ökosystems sind, von einem dramatischen Rückgang betroffen. Ein Problem sind die fehlenden geeigneten Lebensräume, Nahrungsangebote und Nistmöglichkeiten. Deswegen hat der Bezirk Wandsbek in den letzten Jahren bereits eine Vielzahl von Blühflächen mit heimischen Wildpflanzen angelegt. Jetzt sollen zusätzlich zu den Blühflächen Standorte gefunden werden, an denen z.B. durch Gehölzpflanzungen, stehendes oder liegendes Totholz und durch eine angepasste Pflege weitere Lebensräume für Insekten geschaffen werden sollen. Diese Arbeiten könnten durch den Naturcent finanziert werden, den rot-grün hamburgweit eingeführt hat.“