Die Starkregen- und Hochwasserereignisse im Juli 2021 haben erneut deutlich gemacht, welche verheerenden Folgen solche Geschehnisse haben können. Wissenschaftliche Untersuchungen lassen vermuten, dass Starkregenereignisse häufiger und heftiger eintreten werden. Um darauf vorbereitet zu sein, ist es wichtig zu wissen, wie die konkreten Risiken für Hamburg und Wandsbek eingeschätzt werden, wie die Entwässerungssysteme zukunftsfest gemacht werden und wie sich die Bürgerinnen und Bürger vorbereiten können.
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Adriaan van Haeften Mitglied im Klima- und Umweltausschuss der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Die Folgen des Klimawandels sind jetzt schon in Hamburg zu merken. Das Thema Starkregenschutz wird schon seit Jahren bearbeitet, und ist ein Thema, für welches es einen langen Atem bedarf. Unter dem Stichwort RISA (Regeninfrastrukturanpassung) werden schon viele Maßnahmen getroffen. Das Thema gewinnt aber mit zunehmenden Starkregenereignissen und zunehmenden Trockenperioden immer mehr an Bedeutung. Für die einzelne Bürgerinnen und Bürger des Bezirks sollten nicht nur Informationen für eigene Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Sondern es wäre überdies wünschenswert, dass es eine Ansprechperson für von Starkregen betroffene Bürgerinnen und Bürger gibt, und die Kontaktmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger zu sichern, oder sogar besser, wenn möglich, die Bürgerinnen und Bürger proaktiv zu informieren, falls lokal sehr viel Regen fällt.“
Rainer Schünemann, Fachsprecher für Klima und Umwelt der Wandsbeker SPD-Fraktion: „Auch für unsere Heimatstadt sind die Risiken von Starkregen und Hochwasser erheblich. Das gilt nicht für Elbe-Hochwasser sondern auch für lokale Ereignisse wie übergelaufene Siele, überflutete Straßen oder vollgelaufene Keller, die in Wandsbek schon erhebliche Schäden angerichtet haben. Deswegen möchten wir erfahren, wie die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft die Risiken bewertet und welche Warninstrumente und schnell mobilisierbare Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Ebenso wollen wir klären, welche Zuständigkeiten es im Bezirk für Starkregen und Hochwasser gibt und ob es eine Ansprechperson für Betroffene gibt. Über die baulichen Maßnahmen zum Ableiten von Wasser bei Starkregenereignissen wünschen wir uns einen Leitfaden für betroffene Bürgerinnen und Bürger. Außerdem soll bei der Sanierung von Straßen nach Möglichkeit auch die Entwässerung von überschüssigem Regenwasser zukünftig mitgedacht und geplant werden. Der Klimawandel ist längst da und darum muss die Stadt dafür sorgen, dass die notwendigen Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden. Auch Hausbesitzer müssen sich auf ihren Grundstücken gegen Starkregen schützen, aber genauso muss die Stadt verstärkt für die Ableitung von Regenwasser sorgen, z. B. über Straßen mit hohen Kantsteinen, Gräben mit größeren Rohren, angepassten Siele und multifunktionalen Versickerungsflächen.“